Grenzdenkmal "Kleintettauer Zipfel"
Im März 1962 wurden die Grenzbefestigungen an der Zonengrenze gezogen, wovon auch Kleintettau unmittelbar betroffen war. Hierbei kam es in Kleintettau zu einer einmaligen Situation. Im Originalzitat aus einem Zeitungsartikel der Bild am Sonntag aus den 70er-Jahren mit dem Titel „Sie wohnen in der Zone und trinken im Westen ihr Bier“ lautete es: „Als im März 1962 die Stacheldrahtzäune an der Zonengrenze gezogen wurden, vergaß Pankow drei Häuser: im Nordwesten des oberfränkischen Landkreises Kronach ragt die Zone wie ein Finger in die Bundesrepublik hinein, 500 Meter lang und 150 Meter breit. Am äußersten Ende dieses Zipfels liegen die drei Häuser, die verwaltungsmäßig zu „Klein Lichtenhain“ in der Zone gehören. Aber die Häuser liegen zwischen dem Todesstreifen und der Demarkationslinie. 55 Meter östlich, hinter Wilhelm Wiegands Haus, verläuft der zweifache Stacheldrahtzaun und der Minengürtel. Nach Westen braucht man nur über einen gelben Strich zu gehen.“ Es war eine einmalige Geschichte, dass Bürger zur damaligen Zeit im Ostgebiet wohnten, jedoch Personalausweise im Westen beantragten und hier auch das Wahlrecht hatten. Man nannte dies auch das Wunder von Kleintettau. Am 01.03.1976 wurde Klein Lichtenhain von der innerdeutschen Arbeitsgemeinschaft Grenzmarkierung vom ehemaligen Gemeindegebiet Lichtenhain (DDR) dem Gemeindegebiet von Kleintettau (BRD) zugeschlagen, zwei der Wohnhäuser mussten nach dieser Übergabe und dem langen Leerstand leider abgebrochen werden. Um an dieses geschichtliche Ereignis zu erinnern, wurde an der Stelle des ehemaligen Grenzübergangs ein Grenzdenkmal errichtet, welches im Rahmen des 30-jährigen Jubiläums der Grenzöffnung feierlich eingeweiht wurde.
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